Augustins Bedeutung für Martin Luthers Recht­­fertigungslehre

Autori

  • Mathias Mütel

Abstract

Inhalt: I. Wie bekomme ich einen gnädigen Gott? II. Rechtfertigung und Kircheneinheit. III. Gnade und menschliche Freiheit. IV. Luthers Fiduzialglaube und das Tridentinum. V. Rechtfertigung und Ökumene.

Luther lebte entsprechend dem spätmittelalterlichen Zeitgeist mit dem Gefühl der persönlichen Sündhaft igkeit und der Angst vor dem strafenden Gott. Befreiung hiervon erlangte er durch Lektüre und Exegese des Römerbriefs. Von da aus entwickelte er die Lehre von der Rechtfertigung des Menschen vor Gott allein aus dem Glauben an das Erlösungswerk Jesu Christi. Maßgeblichen Einfl uss auf diese reformatorische Entdeckung hatte Augustinus, besonders dessen Schrift De spiritu et littera. Allerdings nur insoweit, als diese seiner Rechtfertigungslehre zu entsprechen schien. Auch den dieser zugrunde liegenden Glaubensbegriff fasste Luther im Gegensatz zu Augustinus rein subjektiv (Fiduzialglaube). Dementsprechend hat Luther seine anfängliche Begeisterung für Augustinus später wieder relativiert.

Due to the late medieval spirit of time, Luther lived with a feeling of personal sinfulness and the fear from a punishing God. He found a relief from this in reading an exegesis of the “Epistle to the Romans”. Therefrom he developed his doctrine of justification of man towards God, based on faith in the salvation of Jesus Christ. Augustinus had a decisive infl uence on this reformatory discovery, especially his treatise “De spiritu et littera”. However Luther was only infl uenced so far, as it corresponded to his doctrine of justification. Luther, in contrast to Augustinus, defi ned his basic understanding of faith in a subjective way (fi ducial faith). Correspondingly Luther put his initial enthusiasm for Augustinus into perspective and qualified it.

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Pubblicato

2017-11-30